Sammlung Rudolf Carnap
Rudolf Carnap wurde am 18.5.1891 in Ronsdorf (bei Barmen, heute: Wuppertal) geboren. Von 1910 bis 1914 studierte er Philosophie, Mathematik und Physik in Jena und Freiburg, unter anderen bei Gottlob Frege, Bruno Bauch und Max Wien. 1921 wurde er in Jena promoviert. Seit 1925 stand Carnap in Kontakt mit Moritz Schlick. Er habilitierte sich 1926 an der Universität Wien und war von 1926-1931 Privatdozent dort. Von 1931 bis 1935 war er außerordentlicher Professor für Naturphilosophie an der Deutschen Universität in Prag, bis er 1936 durch Vermittlung von Charles Morris und Willard V. O. Quine in die USA emigrierte. Er erhielt eine Professur an der University of Chicago, die er bis 1952 innehatte. Nach einem Aufenthalt am Institute for Advanced Studies in Princeton N.J. von 1952 bis 1954 war er von 1954 bis zu seiner Emeritierung 1961 Professor an der University of California in Los Angeles. Carnap starb am 14.9.1970 in Santa Monica, in Kalifornien.

Carnap gilt als einer der Hauptvertreter des Logischen Empirismus. Im Bemühen um eine philosophische Begründung der Wissenschaften wandte er die moderne Logik von Whitehead und Russell auf die empirischen Wissenschaften an. Einflussreich waren auch Carnaps Beiträge zur Wahrscheinlichkeitstheorie und zur induktiven Logik.

Mikrofilmkopie in Form von 40 Filmrollen. Es existieren in unpublizierter Form ein grobes Inhaltsverzeichnis und ein Personenregister.

Teilsammlung Ernst Mach
Ernst (Waldfried Joseph Wenzel) Mach wurde am 18.2.1838 in Chirlitz (heute: Chrlice, Tschechien) geboren. Er studierte Mathematik und Physik an der Universität Wien, wurde dort 1860 promoviert und habilitierte sich 1861. Bereits 1864, also im Alter von 26 Jahren, wurde Mach als Ordinarius für Physik an die Universität Graz berufen. 1867 übernahm er einen Lehrstuhl für Experimentalphysik an der Karls-Universität in Prag, 1895 einen neugeschaffenen Lehrstuhl für "Philosophie, insbesondere Geschichte und Theorie der induktiven Wissenschaften" an der Universität Wien. Ein Schlaganfall 1898 zwang ihn 1901 zur vorzeitigen Emeritierung. Hochgeehrt (das Angebot eines Adelstitels hatte er allerdings abgelehnt) starb Mach am 19.2.1916 in Vaterstetten bei München.

Um die Jahrhundertwende war Ernst Mach einer der bekanntesten Naturwissenschaftler von philosophischem Format. Zwar bestritt Mach, eine eigene Philosophie entwickelt zu haben, die von ihm propagierte anti-idealistische Orientierung an den empirischen Wissenschaften fand als wissenschaftliche Weltauffassung jedoch viele Anhänger - selbst auf dem Gebiet der schönen Literatur. In den zwanziger Jahren wurden Machs Empiriokritizismus und das aufklärerische, sozialkritische Moment seines Denkens zum Ausgangspunkt für die Entwicklung des als "Wiener Kreis" bekanntgewordenen Logischen Empirismus. Die Mitglieder des Wiener Kreises waren zeitweilig als "Verein Ernst Mach" eingetragenen. Auch der Operationalismus Hugo Dinglers ist von Mach beeinflusst.

Die Teilsammlung umfasst ca. 3 lfd. m Manuskript- und Druckmaterial und Gegenstände wie Fotoplatten, Orden etc. Das Material ist grob erfasst, noch nicht erschlossen.